Naßformen ist eine Bearbeitungstechnik für pflanzlich gegerbtes Leder. Das Leder wird damit dauerhaft in eine bestimmte Form gebracht.
In den alten Zeiten, bevor Kunststoff überall und für alles im großen Stil verarbeitet wurde, wurden viele Gegenstände die heutzutage aus Plastik sind, aus Leder gemacht. Da naßgeformtes Leder formstabil aber auch flexibel ist, wurde es auch für viele technische Artikel verwenet, ich nenne als Beispiel die Schiffchen von Webstühlen
Das Leder wird naß gemacht und muss dann sozusagen durchziehen, die Feuchtigkeit muss sich darin gleichmässig verteilen. Bei dünnen Ledern reicht es oft schon, sie vorne und hinten zu befeuchten. Dicke Leder, z. B. für die Lederdecke eines Fahrradsattels, müssen mehrere Tage naß in einer gut verschlossenen Plastiktüte durchziehen, bevor es mit dem Naßformen losgehen kann.
Ist es dann soweit, wird das vorbereitete Leder entweder frei geformt, oder mit Hilfe von Positiv- und/oder Negativformen in die gewünschte Form gebracht. Für meine Satteldecken verwende ich Formen aus Holz, für meine künstlerischen Arbeiten modelliere ich eine Tonform um die das Leder geformt wird. Während das Leder trocknet, kann, falls es auf eier Poitivform ist, auch eine Punzieung angebracht werden. Das Leder braucht zum Trocknen auf einer Positivform je nach Materialstärke, Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit zwischen einem Tag und einer Woche.
Durch die Struktur und Beschaffenheit der Lederhaut ist es zwar möglich diese umzuformen, es gibt aber auch Grenzen der Formbarkeit. Scharfe Ecken und kleinteilige Formen lassen sich in dieser Technik nicht gut umsetzen.